Fast jeden Tag erscheinen Schreiben in den Medien, die die fachliche Unterstützung des mit Sauerstoff angereicherten Wassers leugnen, zugleich gibt es aber auch immer mehr Fragezeichen, was die Erzeugnisse, die stabilisierten Sauerstoff enthalten, betrifft. Wie funktioniert stabilisierter Sauerstoff eigentlich?
Um die Missverständnisse zu klären, baten wir Herrn Dr. József Kohán, den Experten des Themas darum, den Laien und Verbrauchern dabei zu helfen, sich in dem wirren Informationsdschungel zurechtfinden zu können.
Der Körper kann auf verschiedene Weise an ein Plus an Sauerstoff gelangen: z.B. durch hyperbare Sauerstofftherapie (d.h. durch das Einatmen von Sauerstoff) oder durch die Anwendung von Sauerstoff-Bad- und Trinkkuren.
Sauerstoff löst sich wegen seiner speziellen chemischen Eigenschaften im Wasser schlecht.
Einen Teil liefert das Blut – wie auch im Falle anderer Atemgase – in physikalisch gelöster Form. Obwohl diese Menge sehr gering ist (0,3 ml Sauerstoff in 100 ml Blut), ist sie trotzdem wichtig, da Sauerstoff nur in physikalisch gelöster Form, aus dem Serum in die Gewebe gelangen kann. Das Blut transportiert jedoch 99% des Sauerstoffes an Hämoglobin (Hb) gebunden, welches sich in den roten Blutkörperchen befindet.
Ein Hb-Molekül kann höchstens vier Sauerstoffmoleküle an sich binden, und ist im Stande, siebzigmal mehr Sauerstoff im Blut zu transportieren als die Menge des im Blutserum befindlichen physikalisch gelösten Sauerstoffes.
Aus der Sicht der Einfuhr bedeutet der im Wasser physikalisch gelöste Sauerstoff nur eine geringe Menge, außerdem wird er schlecht verwertet. Das auf diese Weise verschluckte, belebende Gas dient dementsprechend als weniger gute Quelle, um in unserem Organismus schnell und effektiv aufgenommen ein Plus an Energie zu schaffen.
Die sogenannten „flüssigen, stabilisierten“ Sauerstoff enthaltenden Lösungen sind von größerer Bedeutung. Diese sind nicht durch physikalisch gelösten Sauerstoff angereichert sondern enthalten diesen lebensnotwendigen Stoff in einer chemischen Bindung ebenso wie Hämoglobin.
Bei der physikalischen Lösung vermischen sich die O2-Moleküle des Sauerstoffes mit den H2O-Molekülen des Wassers so, dass die Wassermoleküle die Sauerstoffmoleküle umgeben, jedoch keine gemeinsame Verbindung mit ihnen bilden.
Bei der chemischen Lösung (z.B. in den Produkten, die stabilisierten Sauerstoff enthalten) kommen sie jedoch in chemischen Stoffen, organischen Molekülen als Bestandteile vor, wobei diese gemeinsame Verbindung von Wassermolekülen umgeben wird, die sich in Gruppen befinden.
Die auch Sauerstoff enthaltenden Moleküle zerspalten sich im Wasser nicht mehr weiter, sie fangen erst dann an zu zerfallen, wenn sie einer sauren Wirkung ausgetan sind, z.B. auf der Haut oder im Magen. Dann zerfallen diese Verbindungen, wodurch die O2-Moleküle befreit werden. Der stabilisierte Sauerstoff wurde also so „geplant“, dass die Zellenzyme die chemischen Bindungen auflösen können, d.h. den für sie nötigen Sauerstoff befreien können.
Die befreiten Sauerstoffmoleküle strömen in dem Magen-Darm-Trakt in die Kapillare der Schleimhaut, wo sie den gelösten.
Sauerstoff-Spiegel des Blutplasmas (nicht den der an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen gebundenen) erhöhen oder sogar verdoppeln. Der Gasaustausch zwischen den Epithelialzellen kann da stärker durchzogen werden, wo die Schleimhäute feucht sind.
Deshalb kann viel weniger Sauerstoff durch die Haut geringen als durch die aus einer nicht verhornenden Epidermis bestehenden Schleimhaut der Lungenbläschen, die von einem dünnen Flüssigkeitfilm bedeckt sind. Auf der Schleimhaut des Mundes, der Speiseröhre, des Magens und der Därme ist – wegen derer ähnlichen Epidermisstruktur – das Durchdringen der Gase, so auch das des Sauerstoffes natürlich ebenfalls leichter.
Flüssiger, stabilisierter Sauerstoff ist also eine Art Wasser, welches solche Stoffe enthält, die O2 stark binden. Es sollte nicht mit physikalisch mit Sauerstoff angereicherten Wassersorten und Mineralwasser verwechselt werden, denn dies ist ein Produkt, welches biologisch verwendbaren Sauerstoff in chemischer Bindung beinhaltet.
Dr. József Kohán